Es ist Mitte Januar und endlich fällt der erste richtige Schnee im Harz. Schnee im Harz bedeutet aber auch, alle die darauf gewartet haben, werden spätestens am nächsten Wochenende im Harz einfallen. Da Schneeschuhwandern nur bei Neuschnee wirklich Spass macht, musste es also Schnell gehen.
Die Route war schnell geplant. Es sollte von Schierke hoch zu den Leistenklippen gehen. Je höher, desto mehr Schnee – ein simples Erfolgsrezept.
Auf den ersten Metern lag zunächst noch nicht allzu viel Schnee, auch waren die Wege schon recht ausgetreten. Nachdem aber wir aber, dem Pfarrstieg folgend, die Gleise der Harzer Schmalspurbahn überschritten hatten, wurde der Weg zunehmend jungfräulicher. Mit dem Abzweigen vom Pfarrstieg in Richtung Jakobsbruch waren wir dann endgültig die Ersten, die sich ihren Weg durch den frischen Pulverschnee bahnen konnten.
Am Jakobsbruch angekommen stellten wir erfreut fest, dass bisher noch keine Mensch den frischen Schnee betreten hatte. Vor uns lag also eine wunderschöne unberührte Schneelandschaft, die geradezu einlud, eine erste kleine Pause zu machen.
Weiter ging es zum Glashüttenweg und dann den Moorstieg hinauf. Auch hier war noch niemand gelaufen – quasi eine Erstbesteigung durch frischen Pulverschnee. Da der Moorstieg kein platter Wanderweg ist wurde das laufen nun deutlich anstrengender. Die vielen großen Steine, die man unter dem Schnee nur erahnen konnte, machten das Laufen nun deutlich beschwerlicher.
Auf dem Moorstieg kamen dann nach einer Weile 2 Wander von hinten näher, beide ohne Schneeschuhe. Diese nutzten die Gunst der Stunde – also den durch uns platt getretenen Weg, um zu den Leistenklippen zu kommen. Immer wenn wir kurz verschnauften, hielten sie auch an, um uns dann auch gleiche wieder zu folgen. Da wollen wir doch mal sehen, wer den längeren Atem hat. Die nächste Pause wurde dann ein paar Minuten länger. Als die beiden schon langsam gelangweilt drein blickten wurde genüsslich die Thermoskanne ausgepackt und in aller Ruhe an alle ein heißer Tee verteilt. Nach ein paar Minuten hatten die beiden genug und zogen an uns vorbei. Es war ein herrliches Bild, bei jedem Schritt sanken sie bis fast zu Hüfte ein und gefühlt alle 10m kamen sie vom Weg ab und sanken noch viel weiter ein. Aber ich sag mal, wer ohne Schneeschuhe durch hohen frischen Schnee will, der darf sich dann auch nicht beschweren 🙂
In der Schutzhütte an der Leistenklippe wurde ein längere Pause gemacht, bevor es weiter in Richtung Grenzklippe ging.
Von der Grenzklippe ging es nun zurück, wieder hinunter zum Forstmeister-Sietz-Weg und über Glashüttenweg, Jakobsbruch und Pfarrstieg wieder hinunter.
Am Ende war es eine sehr schöne Runde, mit vielen unverspurten Wegen und der angenehmen Ruhe bei Leistenklippe und Grenzklippe.
Hallo Konstantin, geile Tour. Den Winter will ich auch mal Schneeschuhe ausprobieren. Wobei der Hohnekamm für die eigentlich nicht so optimal ist, oder? Bei den Steinen oder vielmehr Felsbrocken, die da rum liegen?! Na warten wir erst mal den Winter ab. Schnee wäre ja eine gewisse Voraussetzung 😉 Hast du in punkto Schneeschuhe einen Tipp für mich?
Hi Dennis,
schön das dir die Tour gefällt.
Du hast natürlich recht, es gibt Wege, die besser zum Schneeschuhlaufen geeignet sind. Allerdings ist es in den letzten Wintern im Harz nicht so ideal mit den Schneebedingungen gewesen. Wenn man also möglichst viel unverspurten Schnee haben möchte, dann muss man versuchen möglichst weit nach oben zu kommen, damit einfach genug Schnee liegt. Wenn man dann noch frischen Pulverschnee möchte muss man sich auf den kleineren nicht so belaufenen Wegen aufhalten. Daher ist der Weg hoch zur Leistenklippe gar nicht so schlecht.
Zum Thema Schneeschuhe: Ich bin da leider auch kein Experte. Ich nutze ein paar Atlas Aspect (http://en-de.atlassnowshoe.com/snowshoes/aspect), mit denen ich bisher sehr zufrieden bin. Die “Mitläufer” auf dieser Tour schwören auf MSR Lightning.